Schafswäsche

Im Herbst 2019 wurde das verlandete Feldsoll „Schafswäsche“ an der Straße L22 zwischen Schönermark und Keller wiederhergestellt.

 

Träger des Vorhabens war die GRÜNE LIGA Oberhavel e.V., Bearbeiter für Vorbereitung und Durchführung das Büro für Agrar- und Umweltplanung Beetzsee und gefördert durch die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Ausführende Baufirma: Baulogistik Lück, Dorf Zechlin.

 

Das Feldsoll wurde am 7. März 1990 durch den Kreistag Gransee als Flächennaturdenkmal (FND) „Wendemark“ unter Schutz gestellt.

 

Meliorationsmaßnahmen im ackerbaulich genutzten Umfeld haben in den 1960-1980er Jahren zu deutlichen Schichten- und Grundwasserabsenkungen geführt.

Laub- und Nährstoffeinträge sowie die zunehmende Klimaveränderung haben die Verlandung der Gewässer beschleunigt und die Habitatqualitäten für Amphibien als Laichgewässer deutlich verschlechtert.

Um das Überleben der Amphibien und anderer aquatischer Lebensformen zu sichern, hat die Grüne Liga (GL) im Südwestteil 1994 eine kleine Fläche ausbaggern lassen, damit dort ganzjährig Wasser vorhanden ist.

Seit 2018 ist die GL auch Eigentümer dieses Grundstückes.

 

Um nun das Feldsoll in seiner historischen/ natürlichen Form wiederherzustellen, wurde die organische Verlandungsauflage einschließlich Verbuschung bis zur Wasser haltenden Bodenschicht entfernt.

Auf der Südseite wurden 85 Pappeln gefällt, um die Beschattung des Gewässers und Laubeinträge zu minimieren.

Auf einer Fläche von 0,52ha wurden ca. 3.200m³ organisches Material entnommen, abtransportiert und auf einer Ackerfläche eingearbeitet. Dank an den Landwirtschaftsbetrieb Nettelbeck in Rönnebeck.

Bereits wenige Tage nach Bauende treibt das Uferschilf wieder aus.

 

Das Kleingewässer „Schafswäsche“ steht aufgrund umfangreicher Wanderungsbewegungen von Amphibien (Erd- und Knoblauchkröten, Moor- und Teichfrösche, Kamm- und Teichmolche) in diesem Bereich in Verbindung mit dem nördlich angrenzenden FND „Jordansee“.

Die zwischen den beiden Gewässerkomplexen verlaufende Landstraße L22 wirkt als Barriere, deren Wirkung durch einen Amphibienzaun bei Wanderungsbeginn abgepuffert wird.

So fingen wir 2015 eine Maximalzahl von 8.363 Tieren in den Eimern, während die Zahl 2018 auf 837 und 2019 auf 745 Tiere sank.

Die Vorbereitung der Renaturierung dieses nicht nur für Amphibien ökologisch wertvollen Jordanseegebietes ist bisher wegen der Blockadehaltung einiger Eigentümer nicht möglich.

 

Die Fotos zeigen das Soll vor den Bauarbeiten (mit dem 1994 ausgebaggerten Bereich), den Anschnitt des 1994er Bereiches und den beginnenden Wasserspiegelanstieg nach Abschluss der Bauarbeiten.