Hans-Gerhard Böttcher

16. Januar 1928 – 27.9.1988

Nachruf von Dr. Hans-Joachim Bormeister

 

Hans-Gerhard Böttcher wurde am 16. Januar 1928 in Gransee geboren und wurde aus echter Berufung und Passion Forstmann. Am Tage seiner Beisetzung im September 1988 jährte sich zum 40. Mal sein Dienstbeginn als Revierförster im Revier Beerenbusch bei Neuglobsow. Das Revier gehörte zum Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Gransee. Im Jahr 1956 wurde Böttcher erster Naturschutzbeauftragter des Kreises Gransee, auch im Jagdwesen war er 35 Jahre – zuletzt als Jagdleiter des Kreises – aktiv.

in seiner Person verkörperte er in geradezu idealer Weise das Zusammenwirken von Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz. Für ihn gab es zwischen diesen drei Bereichen keine Gegensätze, sondern Eines bedingte das Andere, und keines war für Hans-Gerhard Böttcher ohne das Andere vorstellbar. Für ihn war die Natur in all´ ihren vielfältigen Erscheinungsformen wertvollstes Gut der Menschheit, das es vor sinnloser Zerstörung zu schützen gilt. Diesem Anliegen widmete er sein Leben und setzte sich stets und ständig dafür ein. Die Einhaltung des hohen Schutzstatus im NSG Stechlinsee war zu einem erheblichen Teil sein Verdienst. Genauso bemühte er sich um die zahlreichen kleinen, schützenswerten Objekten, ob es sich um Hecken oder Sölle, um besondere Einzelbäume in der Landschaft oder in den Orten des Altkreises, um Findlinge als Zeugen der Eiszeit oder um Vorkommen seltener Tiere und Pflanzen oder ihrer Lebensräume handelte. Ihm ist zu Verdanken, dass es erstmals nach dem Krieg eine detaillierte Auflistung und Kartierung der noch vorhandenen Naturdenkmäler gab. Die „Böttcherliste“ ist meist noch heute die Grundlage der vor Ort aktiven Naturschutzhelfer. Er war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde und sein Wort galt etwas bei den stattlichen Organen, Betrieben und Bürgern, mit denen er so manches Mal schwierige Probleme zu meistern hatte. Was Hans-Gerhard Böttcher an Öffentlichkeitsarbeit für den Naturschutz durch Vorträge, Wanderungen mit Gruppen oder Zeitungsartikeln geleistet hat, lässt sich in Zahlen nicht ausdrücken. Hans-Gerhard Böttcher hat sich durch eine Arbeit im Wald und für den Naturschutz ein Denkmal gesetzt, das ihn lange überdauern wird.

 

Ehre seinem Andenken.

Tagebucheintrag des Naturschutzhelfers Gerhard Kramer vom 27. September 1988

 

„Wie ein Hammerschlag traf mich die Meldung vom plötzlichen Tod unseres Kreisnaturschutzbeauftragten Hans-Gerhard Böttcher. Am 16. Januar 1988 gratulierten wir (Gerhard Kramer und Manfred Loew) ihm zum 60. Geburtstag. An diesem Tag erfreute er sich noch bester Gesundheit. Im Mai 1988 – durch glücklichen Zufall getroffen – stand er schon in Behandlung. Die Krebsoperation geschah nach Pfingsten. Dieses zufällige Treffen wurde unser letztes Gespräch, wir sprachen uns gegenseitig Mut zu und diskutierten Umweltprobleme. Hans-Gerhard Böttcher – ein Granseer – war hauptberuflich Revierförster und betreute Reviere zwischen Rheinsberg und dem Stechlinsee. Drei Jahrzehnte war er Naturschutzbeauftragter für den Kreis Gransee. Seit 1960 war ich dessen Naturschutzhelfer. Seine Betreuung für uns war erfreulich regelmäßig. Werden ihn nun vermissen und seiner Gedenken.